Der christliche Glaube und die Institution Kirche verlieren zunehmend an Akzeptanz. Die Corona-Pandemie hat noch einmal zu einem beispiellosen Abbruch geführt. Um sich die Welt zu erklären und zu deuten, brauchen viele Menschen Gott und Kirche nicht mehr. In der vielschichtigen Gesellschaft ist die Kirche mit ihren Angeboten eine unter vielen – und sie muss überzeugen, um nicht weiter an Bedeutung zu verlieren. Dies ist die Ausgangslage von den Verantwortlichen im Haupt- und Ehrenamt in den Pastoralen Räumen. Ihre Aufgabe ist es, Kirche in der Welt von heute neu ins Spiel zu bringen.
Dabei darf der Blick nicht nur auf die Kerngemeinden gehen, also auf die Menschen, die Kirche vor Ort prägen und mitgestalten. Der Blick richtet sich darüber hinaus auf alle Menschen, die im Pastoralen Raum leben, und ihre „Lebens- und Glaubensthemen“. Im Idealfall spiegelt sich die Vielfalt der Menschen und ihrer Lebensentwürfe wider in dem, wie Kirche vor Ort lebt und handelt.
Die Wirklichkeit ehrlich wahrzunehmen und sie zur Basis des kirchlichen Handelns zu machen, das ist der Grund, warum das Bistum Paderborn alle Pastoralen Räume auffordert, eine Pastoralvereinbarung zu entwickeln.
Die Arbeit an einer Pastoralvereinbarung ist die Gelegenheit, sich in den örtlichen Gremien, aber besonders darüber hinaus gemeinsam zu fragen: Was ist unser Auftrag? Was tun wir bereits? Was können und wollen wir neu oder anders tun oder gerne weitermachen? Was wollen wir konkret erreichen? Wozu ruft uns Jesus heute? Wie können wir gemeinsam
die Liebe und die Freude (er)leben, die Gott für alle bereit hält?
Eine Pastoralvereinbarung miteinander zu erstellen, bedeutet zunächst auf das zu schauen, was es vor Ort schon gibt, auf das, was die Menschen in unserem Gebiet beschäftigt; auf das, was wir als Gottes Willen für uns hier und heute erkennen. Zeit und Welt ändern sich, daher braucht unser kirchliches Tun regelmäßig eine Überprüfung, ob es noch den Menschen von heute und dem Auftrag des Evangeliums nahe kommt. All das braucht Verständigung untereinander.
Wir sind uns dieser Verantwortung und dieses Auftrages bewusst und laden daher herzlich dazu ein, sich an der Entwicklung unserer Pastoralvereinbarung zu beteiligen!
PS: Eine Pastoralvereinbarung ist nicht das Fotoalbum vom letzten Urlaub, sondern der Reiseführer für den nächsten!
Das Ziel…
- Wir wollen uns im Pastoralen Raum gut für die Zukunft aufstellen. Dabei leitet uns die Frage: „Wozu bist du da – Kirche von Meschede Bestwig?“
- Wir wollen uns im Pastoralen Raum vereinbaren, wie das kirchliche Leben gestaltet wird
- Wir wollen unsere Absprachen in einer Pastoralvereinbarung verbindlich festhalten. Dabei orientieren wir uns am Zielbild 2030+ des Erzbistums Paderborn.
Der Weg…
Ausgehend von Fragen wie: „Wie leben die Menschen in unseren Städten und Dörfern?“ – „Welche Probleme haben sie und welche Anliegen?“ – „Welche Menschen engagieren sich bei uns und wie können sie ihre Talente einbringen?“ verständigen wir uns darüber, in welche Richtung wir als Kirche in Meschede Bestwig gehen wollen und legen Schwerpunkte fest.
In 5 Themengruppen entsteht dazu je ein Vorschlag, der vorgestellt und diskutiert wird und schließlich in die Pastoralvereinbarung einfließt. Der Finanzausschuss erstellt ein Immobilienkonzept, das ebenfalls Teil der Pastoralvereinbarung wird.
Die Pastoralvereinbarung beschreibt die Schwerpunkte, Entwicklungslinien und konkrete Vereinbarungen für die künftige Arbeit. Dabei fließen auch Erfahrungen ein, die seit der Errichtung des Pastoralen Raumes im Jahr 2013 in verschiedenen Feldern miteinander gemacht worden sind.
Die Vereinbarung ist ein Dokument von hoher Verbindlichkeit, denn sie wird sowohl von den Verantwortlichen vor Ort als auch vom zuständigen Dechanten und dem Erzbischof von Paderborn unterzeichnet.
Aber die Pastoralvereinbarung ist kein Schlusspunkt, sondern eine Grundlage der Zusammenarbeit, die sich in der Umsetzung weiterentwickeln wird.