„Dieses Wanderzeichen wird sicher zum Markenzeichen“ – Der spirituelle Wanderweg zwischen der Abtei Königsmünster in Meschede und dem Bergkloster Bestwig ist nun offiziell eröffnet
Vor neun Jahren wurde die Idee geboren – nun ist er fertig ausgestaltet, beschildert und kartographiert: Der Spirituelle Wanderweg zwischen der Abtei Königsmünster in Meschede und dem Bergkloster Bestwig, kurz „Klosterweg“ genannt. Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus erklärte bei der offiziellen Eröffnung am Donnerstagnachmittag: „Ich bin mir sicher, dass das Wanderzeichen ‚KW‘ bald zum Markenzeichen wird.“
Auch Meschedes Bürgermeister Christoph Weber dankte den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Bestwig und den Benediktinern in Meschede für die Initiative „und dass Sie sich als Klöster auch auf diese Weise öffnen.“ Abt Aloysius Althaus aus der Abtei Königsmünster betonte: „Schon die Gründer unserer Ordensgemeinschaften waren Pilger gewesen. So verbindet dieser Weg jetzt zwei Orte miteinander, in denen der Ursprung des Pilgerns grundgelegt ist.“
Die Idee des spirituellen Wanderweges hatten die Ordensgemeinschaften bereits 2013. Bis 2015 wurden eine Nord- und eine Südroute entwickelt. Beide sind etwa 16 Kilometer lang, was einer Tagesetappe entspricht. Nochmals zwei Jahre später haben die beiden Klöster die Wege erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. Tatsächlich zählen beide Klöster mittlerweile pro Jahr schon mehrere hundert Übernachtungen von Gästen, die den Pilgerweg als Grund für ihre Anreise angeben. Aber erst jetzt konnte er als gefördertes Kleinprojekt der LEADER-Region „4 mitten im Sauerland“ mit Mitteln des Bundes, des Landes NRW und der Lokalen LEADER-Aktionsgruppe im Rahmen des Regionalbudgets offiziell ausgeschildert und ausgestaltet werden. Zu dieser Ausstattung gehören die Anbringung der Wanderzeichen durch den Sauerländischen Gebirgsverein, Hinweistafeln an den Klöstern, Sitzgelegenheiten entlang des Weges, Sichtrahmen und 19 Stelen zur Markierung jener Orte, an denen es Spirituelle Impulse gibt. Dort sind die entsprechenden Texte über einen QR-Code abrufbar. Die Stelen wurden über das Programm „Orte Verbinden“ des Erzbistums Paderborn bereitgestellt.
„Diese Impulse nehmen Bezug auf hervorstechende Wegmarken: ob Autobahn, Kriegsgräberstäte, Burgruine oder Berg. So ist die inhaltliche Ausrichtung des Weges über die Jahre organisch gewachsen“, erläutert Pater Maurus Runge. Auch werde er sich auf diese Weise organisch weiterentwickeln. Und Schwester Laetitia Müller aus dem Bergkloster ergänzt: „Der Weg wendet sich ausdrücklich an alle, die sich auf diese Weise inspirieren lassen wollen – unabhängig davon, welcher Religion sie angehören, ob sie gläubig sind oder nicht.“
Pfarrer Michael Schmitt, Leiter des Pastoralen Raumes Meschede-Bestwig, erinnerte an ein Zitat des in Bestwig Velmede geborenen Ruhrbischofs Franz Hengsbach: „Europa hat mehr von seinen Wegen gelebt als von seinen Grenzen. Wallfahrten – das sind unsere Wege.“ Und Thomas Gemke, Präsident des Sauerländischen Gebirgsvereins, verwies auf die Begegnungen und den kommunikativen Charakter des Wanderns: „Da wechselt man häufiger die Gesprächspartner als wenn man nur zusammensitzt.“ Beim Wandern passiere viel – „es macht etwas mit uns.“
Norbert Arens, Leiter der Tourist-Informationen in Bestwig und Meschede, erfährt ebenfalls viel Resonanz: „Wir bekommen positive Rückmeldungen von Besucherinnen und Besuchern, die sonst wenig Berührungspunkte mit der Kirche haben. Aber solche Themenwege entsprechen dem Zeitgeist, das Pilgern ganz besonders.“ SMMP/U. Bock, 10.6.2022
Geführte Wanderungen
Am Sonntag, 3. Juli, und am Sonntag, 7. August, gibt es zwei geführte Wanderungen auf dem Klosterweg: Am 3. Juli auf der Nordroute von der Abtei Königsmünster zum Bergkloster Bestwig. Beginn ist um 11 Uhr an der Pforte der Abtei. Und am 7. August über die Südroute von Bestwig nach Meschede, beginnend um 10 Uhr an der Pforte des Bergklosters. Beide Wanderungen dauern einschließlich Gottesdienst und Pausen etwa sieben Stunden. Nachmittags gibt es Einkehrmöglichkeiten zu Kaffee und Kuchen. Rückfahrmöglichkeiten bestehen über Fahrgemeinschaften, Bus oder Bahn. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.