Bürgerzentrum Alte Synagoge Meschede, Kampstraße 8, 59872 Meschede

Fotoausstellung „Spaziergang durch die Hölle“

Heinrich Jösts Fotographien aus dem Ghetto von Warschau

Am 19. September 1941, seinem 43. Geburtstag, machte der deutsche Wehrmachtsfeldwebel Heinrich Jöst einen Gang durch das Warschauer Ghetto, den er nie wieder vergessen sollte:“ Ich wollte wissen,“ so erinnerte er sich später, „was hinter den Ghettomauern vorgeht.“ Hier im Getto hatten die deutschen Besatzer zu diesem Zeitpunkt unter schrecklichsten Bedingungen und auf engstem Raum fast eine halbe Million Juden zusammengepfercht. Mit seiner Kamera machte Jöst 140 Fotografien, die sich in seinem Gedächtnis einbrannten: Es waren Bilder aus der Hölle. Jöst hat diese Bilder jahrzehntelang vor sich und anderen versteckt und erst kurz vor seinem Tod 1982 dem „Stern“-Journalisten Günther Schwarberg gezeigt und ihm die Geschichte der Fotos erzählt: Vom Geiger, der mit starren Augen immer den gleichen Ton spielte, von hungernden und verhungerten Menschen, die auf den Straßen lagen, von Leichen, die in Massengräbern verscharrt wurden.

Am 22 Juli 1942 begannen die Deportationen aus dem Warschauer Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka, wo bis zum 21. September 1942 etwa 265 000 Menschen ermordet wurden.

Am 19 April 1943 begann der verzweifelte bewaffnete Aufstand der im Ghetto verbliebenen jüdischen Bevölkerung gegen die Deutschen. Bis zum 16. Mai konnte sich der Widerstand halten, dann hatten die deutschen Einheiten das Getto völlig zerstört, nur wenigen Kämpfern gelang die Flucht und der Anschluss an Partisanengruppen.

 

In der Synagoge ist vom 16. – 30. November 2025 eine Auswahl von 35 Bildern zu sehen, die Heinrich Jöst Günther Schwarberg übergeben hatte. Der 2008 verstorbene Schwarberg schenkte der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Paderborn diese Fotografien.

 

Ausstellung vom Sonntag, 16. November  bis Sonntag, 30. November 2025, in der Alten Synagoge Meschede, Kampstraße 8

Eintritt frei

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 16. 11. 2025, 17 Uhr, mit Einführung in die Ausstellung durch Monika Schrader-Bewermeier, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Paderborn

Öffnungszeiten: dienstags, donnerstags und sonntags von 16 – 18 Uhr

 

Schulführungen nach telefonischer Vereinbarung (0291 / 9021819)