Kirchenjahr

Das Kirchenjahr gibt einen Rhythmus vor, genau wie die Monate und Jahreszeiten.

Christliche Feste gibt es viele im Jahr – bekannte und weniger bekannte.

Das Kirchenjahr bezeichnet eine feste Abfolge von katholischen oder evangelischen Feiertagen und Festzeiten im Laufe eines Jahreskreises. Es ermöglicht dem christlich orientierten Menschen die gläubige Gestaltung der Zeit. Dabei steht das Kirchenjahr nicht in Konkurrenz zum Kalenderjahr, denn das Jahr als Zeitspanne spielt im Christentum eine eher untergeordnete Rolle. Im Vordergrund steht das Heilsverständnis der Kirche. Die im Jahresrhythmus gefeierten Sonntags- und Festgottesdienste erinnern und vergegenwärtigen Leiden, Tod und Auferstehung Jesu und halten die Hoffnung auf Jesu Wiederkunft am Ende der Zeit wach. Das Kirchenjahr beginnt mit dem 1. Adventssonntag und endet am Christkönigsfest am letzten Sonntag im November.

Von Advent bis Christkönig

Wann genau?

Der Adventbeginnt immer an dem Sonntag, der auf den 26. November folgt.

Woran merke ich, dass Advent ist?

Die Hektik der Menschen steigt. Die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest ist umfangreich: Das Zuhause dekorieren, Essen planen, Geschenke kaufen, betriebliche Weihnachtsfeiern, Weihnachtsmärkte besuchen… Doch es gibt in dieser Zeit auch viele besinnliche Angebote, zu denen wir herzlich einladen. Schauen Sie doch mal in unseren Veranstaltungskalender.

Was feiern Christinnen und Christen im Advent?

„Adventus“ bedeutet auf Lateinisch „Ankunft“: In den Wochen um die vier Sonntage vorm Weihnachtsfest erwarten wir der Geburt Jesu. Dabei ist jeder Adventssonntag einem anderen Thema gewidmet: Während sich der erste Adventssonntag mit dem eher düsteren Thema der Wiederkunft Christi am Tag des Jüngsten Gerichts beschäftigt, steht am zweiten und dritten Advent Johannes der Täufer im Vordergrund. Die Bibel erzählt von ihm als dem letzten Propheten, der die baldige Ankunft des Messias als Menschensohn verkündet. Der vierte Adventssonntag ist der Gottesmutter Maria gewidmet.

Und wie wird der Advent gefeiert?

Mit jeder neu entzündeten Kerze, die am Adventskranz brennt, wächst bei Christinnen und Christen auch die Vorfreude auf das Licht, das die Geburt Jesu in die Welt bringen wird. Neben weltlich geprägten Traditionen wie Adventskalender und Weihnachtsmarkt werden im Advent sogenannte Rorate-Messen gefeiert, werktags vor Sonnenauf- oder nach Sonnenuntergang. In diesen  ruhigen Messen, bei denen der Kirchenraum nur mit Kerzenlicht beleuchtet ist, steht Maria im Vordergrund.

Hätten Sie’s gewusst?

Der Name der Rorate-Messen leitet sich aus einer Stelle im Buch Jesaja ab (Jes 45,8) , die seit dem vierten Jahrhundert als Klassiker der Adventzeit gilt und ihren Weg in eins der beliebtesten Adventslieder gemacht hat: „Tauet, Himmel, den Gerechten“. Auf Lateinisch lauten die ersten Worte „Rorate caeli“.

Unser Advent

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Advent in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

 

Wann genau?

Den Nikolaustag feiern wir am 6. Dezember.

Woran merke ich, dass Nikolaustag ist?

Wer heute eilig seine Schuhe anzieht, sollte sich nicht wundern, wenn ihn Schokoladenduft auf Schritt und Tritt begleitet.

Was feiern Christinnen und Christen am Nikolaustag?

Der 6. Dezember ist der Todes- und Gedenktag des Bischofs Nikolaus von Myra, der zu den bekanntesten Heiligen in der christlichen Kirche zählt. Nikolaus lebte im 3. und 4. Jahrhundert nach Christus in Myra, das heute zur Türkei gehört. Mit 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht, später dann zum Bischof gewählt. Während der Christenverfolgung im Jahr 310 wurde er gefangen genommen und gefoltert. Viel mehr ist über die historische Figur des Heiligen nicht bekannt; dafür ranken sich umso mehr Legenden um seine Großherzigkeit und Wundertätigkeit. So soll er drei junge Frauen davor bewahrt haben, sich aus Armut prostituieren zu müssen: An drei aufeinanderfolgenden Abenden warf er einen großen Goldklumpen durch das Fenster der Schwestern, sodass sie eine Mitgift hatten, um standesgemäß heiraten zu können.

Da der heilige Nikolaus  vielen unterschiedlichen Menschen Gutes getan hat, ist er der Patron zahlreicher Berufsstände und Personengruppen: von Seefahrern über Apotheker, Juristen, Reisende, Gefangene, Gebärende und viele weitere. Weil er ebenso der Patron aller Kinder ist, entstand das Brauchtum, das wir noch heute kennen.

Und wie wird der Nikolaustag gefeiert?

Davon kann jedes Kind erzählen: Am Abend vor dem Nikolaustag stellt man seine sauberen Stiefel vor die Tür, die in der Nacht vom großzügigen Nikolaus mit Süßigkeiten gefüllt werden. Üblich ist aber auch, dass eine als Nikolaus verkleidete Person in Familien, Kindergärten und Schulen zu Besuch kommt, wo dann Nikolausfeiern gestaltet werden.

Drei Gemeinden in unserem Pastoralen Raum haben den Hl. Nikolaus als Patron: Heringhausen, Freienohl und Wennemen.

Hätten Sie’s gewusst?

Eine weitere Nikolauslegende: Als in Myra eine große Hungersnot herrschte, erfuhr Nikolaus von einem Schiff voller Getreide, das gerade im Hafen angelegt hatte. Die Lieferung war allerdings für den Kaiser in Byzanz bestimmt. Der Bischof handelte aus, dass sich die Leute von Myra so viel nehmen durften, wie sie zum Überleben brauchten. Er versprach den Seefahrern, dass ihnen dadurch kein Schaden drohe. Und siehe da: Als die Lieferung in Byzanz ankam, fehlte nichts an Gewicht.

Wann genau?

Weihnachten beginnt mit Einbruch der Dämmerung am Heiligen Abend, dem 24. Dezember, und endet mit Epiphanie, dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar.

Woran merke ich, dass Weihnachten ist?

Weihnachten zu „verpennen“, wie es im Kinderreim heißt, ist kaum möglich. Wer alle Anzeichen des Advents trotzdem irgendwie ausgeblendet hat, kann anhand der leuchtenden Weihnachtsbäume vor Kirchen, auf Plätzen und hinter den Wohnungsfenstern in Kombination mit kräftigem Glockenläuten erkennen, dass Weihnachten ist.

Was feiern Christinnen und Christen an Weihnachten?

Wir feiern Geburtstag! Nicht irgendeinen, sondern den  von Jesus Christus. Gott lässt seinen Sohn als Mensch auf die Welt kommen und ist somit selbst unter uns. Die bekannteste Fassung der Weihnachtsgeschichte finden wir im Lukasevangelium. Im Zentrum der Geschichte steht allerdings nicht, wie man meinen möchte, die heilige Familie; wir erleben das weihnachtliche Geschehen vielmehr durch die Augen und Ohren der Hirten. Ihnen erscheint erst ein Engel, dann eine ganze himmlische Heerschar, die freudig preisend Jesu Geburt verkündet und die Hirten auffordert, nach diesem Gottessohn in einer Krippe in Betlehem zu suchen. Als sie das Jesuskind tatsächlich finden, verbreiten sie begeistert die frohe Kunde unter den Menschen. Eine Geschichte voller Wunder und himmlischer Freude, die uns seit 2000 Jahren immer wieder fasziniert und dankbar werden lässt für das Geschenk, das Gott uns mit Jesus gemacht hat.

Und wie wird Weihnachten gefeiert?

Weihnachten ist das Familienfest schlechthin. Wir versammeln uns um den geschmückten Weihnachtsbaum und die Krippe, beschenken uns, singen zusammen, genießen diverse Festessen, gehen zum Krippenspiel, besuchen die Christmette. Diese folgt einer besonderen Liturgie: Zum Beispiel beginnt die Messe in der dunklen Kirche, die nur von Kerzen erhellt wird, die die Gläubigen sich am Eingang nehmen können. Zu einem bestimmten Punkt im Gottesdienst spielt die Orgel auf und alle Lampen und Lichterketten in den Weihnachtsbäumen gehen an. Natürlich wird in der Christmette die Weihnachtsgeschichte nach Lukas gelesen. Das Lied „O du fröhliche“ gehört für die Gemeinde genauso dazu wie die besondere Stimmung nach der Messe: Man bleibt noch eine Weile im Kirchenraum beisammen und erzählt mit Familie, Freunden und Bekannten.

Hätten Sie’s gewusst?

In Süddeutschland gibt es den Brauch des Christbaumlobens, für den man möglichst trinkfest sein sollte: Sobald ein Gast in den Weihnachtstagen sagt, wie schön doch der Baum des Gastgebers sei, muss dieser eine Runde Schnaps ausschenken.

Unser Weihnachten

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Weihnachtsfest in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Den Dreikönigstag feiern wir am 6. Januar. Andere Namen für den Feiertag sind Epiphanie oder „Erscheinung des Herrn“. Mit diesem Tag endet die Weihnachtszeit.

Woran merke ich, dass Dreikönigstag ist?

Nein, das sind keine besonders jungen Paketboten, die sich einen Scherz erlauben. Und für Karnevalsaktionen ist es wirklich noch etwas früh. Aber lassen Sie die kleinen Könige vor Ihrer Haustür singen und erklären, wofür sie stehen, dann werden Sie mit Gottes Segen belohnt!

Was feiern Christinnen und Christen am Dreikönigstag?

Obwohl man meinen sollte, dass schon mit den Worten der Engel an Jesu Geburt klar war, wer hier zur Welt gekommen ist – in der christlichen Lehre wird zwischen der Menschwerdung des Gottessohns am 25. Dezember und der Erscheinung des Herrn am 6. Januar unterschieden. Denn an diesem Tag kommt der wandernde Stern über dem Stall in Betlehem zum Stehen, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Sie knien vor der Krippe nieder, als sie erkennen, dass sich ihre Mission erfüllt hat: Sie haben ihn gefunden, den neugeborenen König der Juden, dem dieser Stern gewidmet war. Dass Betlehem wirklich der Ort ist, an dem der Erlöser geboren wird, steht schon beim Propheten Micha im Alten Testament (Micha 5,1).

Somit feiern wir am Dreikönigstag also, dass nun wirklich glasklar ist: Mit Jesus ist der Herr auf der Erde erschienen.

Und wie wird der Dreikönigstag gefeiert?

Die Tradition, dass Sternsinger am und um den 6. Januar von Haus zu Haus ziehen,  gab es bereits  im Mittelalter. 1959 ist aus diesem Brauch die „Aktion Dreikönigssingen“ des Kindermissionswerks erwachsen, mit der für Kinder in Not auf der ganzen Welt gesammelt wird. Die Sternsinger schreiben mit Kreide die Jahreszahl sowie die Buchstaben C + M + B an die Türen. Das steht für „Christus Mansionem Benedicat“, zu Deutsch „Christus segne dieses Haus“.

Hätten Sie’s gewusst?

In der Bibel steht nirgendwo explizit, dass es genau drei Könige sind, die Jesus in der Krippe finden. Die Zahl leitet sich lediglich aus den drei Geschenken ab, die die Weisen darbringen: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Symbolisch stehen diese Gaben übrigens für die verschiedenen Eigenschaften, mit denen Jesus die Welt verändern wird: Gold für den König, Weihrauch für den Hohepriester und Myrrhe für den Heiler.

Unser Dreikönigstag

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Dreikönigstag in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und dauert genau vierzig Tage. Die sechs Sonntage werden dabei nicht mitgezählt. Somit endet die Fastenzeit immer mit dem Karsamstag.

Woran merke ich, dass Aschermittwoch ist?

Eindeutige Hinweise sind das Aschekreuz auf der Stirn Ihrer Mitmenschen, das plötzliche Verschwinden von Karnevalsumzügen und Sitzungen aus Stadtbild und TV-Programm sowie Ankündigungen persönlicher Fastenziele.

Was feiern Christinnen und Christen an Aschermittwoch?

An Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Fastenzeit, die mit dem Osterfest endet. Vorbild für diese vierzig Tage des Verzichts und der Besinnung ist Jesus selbst: Im Matthäus-Evangelium wird berichtet, dass Jesus direkt nach seiner Taufe für vierzig Tage und Nächte zum Fasten in die Wüste ging. Das Aschekreuz, das beim Gottesdienstbesuch am Aschermittwoch auf unsere Stirn gezeichnet wird, dient als Symbol der Buße. Bevor wir in die Fastenzeit eintreten, zeigen wir mit diesem starken Zeichen, dass wir uns unseren „Altlasten“ bewusst werden wollen – und uns für die reinigende Zeit bereit machen.

Warum überhaupt Fasten?

Bevor er mit seinem öffentlichen Wirken begann, wurde Jesus in der Wüste vom Teufel verführt, also auf die Probe gestellt. Er widerstand dem Teufel durch seinen unerschütterlichen Glauben. In der Fastenzeit streben Christinnen und Christen in aller Welt diesem Vorbild nach: Sie wollen Verzicht üben, um ihren Blick wieder für das zu schärfen, was im Leben wirklich wichtig ist.

Was wird traditionell gefastet?

Ursprünglich haben Christinnen und Christen in der Fastenzeit neben einer Hauptmahlzeit nur zwei kleine Stärkungen am Tag zu sich genommen. So streng wird das Fasten heute allerdings wohl nur noch selten gelebt. Man kann beispielsweise ausprobieren, außer den drei Hauptmahlzeiten keine übermäßigen Nebenmahlzeiten zu essen. An Aschermittwoch und Karfreitag gilt traditionell das Gebot der Abstinenz: Fleisch ist vom Speiseplan gestrichen.

Wie Sie persönlich Ihre Fastenzeit gestalten, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Viele Menschen suchen sich einen Lebensbereich aus, in dem der Verzicht eine besondere Herausforderung ist – ob Süßigkeiten, Shopping, Soziale Medien, Fernsehen, Alkohol oder das Lieblingsspiel auf dem Handy. Auch, wenn es eine Überwindung ist: Gehen Sie dahin, wo es weh tut. Die Erfahrung wird sich lohnen.

Hätten Sie’s gewusst?

Die Asche für den Aschermittwoch entsteht durch das Verbrennen der Palmzweige vom Palmsonntag des vorangegangenen Jahres. Bei uns in Deutschland sind das dann eher Zweige von Ahorn, Birke, Buche, Buchsbaum, Weide, Haselnuss oder Wacholderbeere.

Unser Aschermittwoch, unsere Fastenzeit

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Aschermittwoch und zur Fastenzeit in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Der Palmsonntag ist der sechste und letzte Sonntag innerhalb der Fastenzeit und markiert gleichzeitig den Beginn der Karwoche. Es ist also immer der Sonntag vor Ostern.

Woran merke ich, dass Palmsonntag ist?

Vielleicht sehen Sie heute eine Prozession, die Weiden- oder Birkenzweige mit sich trägt. Und vielleicht bringt Ihnen ein lieber Mensch zum Sonntagskaffee statt Blumen einen Buchsbaumzweig mit.

Was feiern Christinnen und Christen an Palmsonntag?

Der Palmsonntag bringt den Triumph und das Leid Jesu so nah zusammen wie kein anderer Tag: Als König und Erlöser gefeiert, reitet er inmitten einer jubelnden Menschenschar auf einer Eselin in Jerusalem ein. Der Evangelist Matthäus schreibt: „Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.“ (Mt 21,8) Die Menschen rollten sozusagen den roten Teppich für Jesus aus. Doch in nur fünf Tagen würde er am Kreuz sterben. Jesus selbst wusste längst, dass seine Tage auf der Erde gezählt waren: „Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überrascht!“ (Joh 12, 35)

Und wie wird Palmsonntag gefeiert?

An Palmsonntag empfinden wir diesen gleichsam triumphalen wie schmerzhaften Tag nach. In vielen Gemeinden finden Palmprozessionen statt, und in Messfeiern werden Zweige gesegnet, mit denen wir nach dem Gottesdienst unsere Häuser schmücken. Viele Menschen stecken die kleinen Buchsbaumzweige hinter ein Kruzifix oder hängen sie über die Wohnungstür – ein Symbol zum Schutz und Segen des Hauses.

Palmen im Pastoralen Raum Meschede Bestwig?

Da die Palmendichte in unserer Gegend doch recht überschaubar ist, werden stellvertretend Zweige von Ahorn, Birke, Buche, Buchsbaum, Weide, Haselnuss oder Wacholder verwendet. Wir im Pastoralen Raum Meschede Bestwig nehmen meist Buchsbaum.

Hätten Sie’s gewusst?

Nach Palmsonntag werden die gesegneten Zweige verbrannt. Die Asche wird traditionell für den Aschermittwoch im Folgejahr verwahrt. So schließt sich der Kreis dieser Symbolik.

Unser Palmsonntag

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Palmsonntag in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Gründonnerstag ist der Donnerstag vor dem Osterfest.

Woran merke ich, dass Gründonnerstag ist?

Nach intensivem Glockenläuten am Abend wird es für die nächsten Tage ganz still. Die Kirchenglocken werden erst Ostern wieder erklingen.

Was feiern Christinnen und Christen an Gründonnerstag?

Gründonnerstag ist ein wichtiger Tag für den christlichen Glauben: Vor über 2000 Jahren hielt Jesus an diesem Tag mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl, Stunden später wurde er von Judas verraten. Dass wir noch heute in jedem katholischen Gottesdienst die Eucharistiefeiern, geht auf die Geschehnisse dieses Tages zurück. Mit den Worten „dies ist mein Leib“ und „dies ist mein Blut“ setzte Jesus in den Stunden seines Abschieds ein Zeichen für seine ewige Gegenwart. So traurig  das Gedenken dieses Tages auch ist – durch ihn  werden Christinnen und Christen noch heute an dieses großartige Versprechen erinnert, das Jesus ihnen beim Teilen von Wein und Brot gegeben hat.

Und wie wird Gründonnerstag gefeiert?

In den „Messen vom letzten Abendmahl“ erklingen zunächst Gloria-Gesänge. Die Orgel spielt, die Glocken läuten, die Ministrantinnen und Ministranten klingeln mit ihren Schellen. Nach diesem letzten, kraftvollen Aufklingen des Lobpreises wird es plötzlich still. Die Messdienerinnen und Messdiener nutzen nun Klappern aus Holz als Symbol für das Leid, das Jesus bevorsteht. Die Kirchenglocken werden erst Ostersonntag wieder läuten.

Mancherorts gehört auch die symbolische Fußwaschung zur Gründonnerstagsmesse: Der Priester wäscht zwölf ausgesuchten Menschen  die Füße, ebenso wie Jesus es vor dem letzten Abendmahl bei seinen zwölf Jüngern tat.

Mit der Messe vom letzten Abendmahl beginnt das so genannte österliche Triduum, die drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn. Das Triduum umfasst Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag (Osternacht). Die Liturgie der drei Tage bildet eine Einheit, sie beginnt am Gründonnerstag und endet erst mit dem Oster-Segen nach der Osternacht.

Hätten Sie’s gewusst?

Warum gerade Grün? Diese Frage ist nicht eindeutig geklärt. Ein Erklärungsansatz geht auf das mittelhochdeutsche Wort „greinen“ zurück, was „weinen“ oder „wehklagen“ bedeutet. Entweder könnte sich diese Klage auf das bevorstehende Leid Jesu beziehen oder aber auf die Büßer im Mittelalter hindeuten, die am Gründonnerstag zum ersten Mal seit Aschermittwoch wieder zur Kommunion zugelassen waren. Das „Grün-“ kommt jedenfalls nur im deutschsprachigen Raum vor.

Unser Gründonnerstag

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Gründonnerstag in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Karfreitag ist der Freitag vor dem Osterfest.

Woran merke ich, dass Karfreitag ist?

Heute steht in christlichen Haushalten kein Fleisch auf dem Tisch. Außerdem finden an diesem Tag keine Unterhaltungs- und Sportveranstaltungen statt. Karfreitag ist ein „stiller“ Feiertag.

Was feiern Christinnen und Christen an Karfreitag?

Nach dem letzten Abendmahl und dem Verrat in der Nacht steht nun am Karfreitag die Passion Christi bevor. Jesus wird an diesem Tag verurteilt, er trägt sein Kreuz durch die Straßen Jerusalems bis zum Berg Golgatha. Dort wird er ans Kreuz geschlagen, stirbt nach qualvollen Stunden und wird in einem Grab beigesetzt.

Und wie wird Karfreitag gefeiert?

Weil Karfreitag der Tag des Leidens und Sterbens Jesu ist, ist er für Christinnen und Christen ein stiller Feiertag. Wir gedenken der Qualen dieses Menschen, der für uns alle gestorben ist. Deswegen gilt auch ein  Tanzverbot, das von den Bundesländern allerdings unterschiedlich streng umgesetzt wird.

An Karfreitag finden vielerorts Kreuzwegandachten statt, zu denen Gläubige die 14 Stationen des Weges Jesu durch Jerusalem im Gebet nachempfinden und abschreiten.

Zudem folgen die Karfreitagsgottesdienste einer einzigartigen Liturgie, die sich an keiner anderen Stelle im Kirchenjahr wiederholt. Geistliche, Ministrantinnen und Ministranten legen sich beispielsweise zu Beginn still auf den Boden der Kirche. Außerdem gibt es keine Eucharistiefeier, aber dafür Elemente wie die Kreuzverehrung: Ein mit einem violetten Fastentuch bedecktes Kreuz wird enthüllt und durch Kniebeugen der Gläubigen verehrt.

Hätten Sie’s gewusst?

Die „Sieben letzten Worte Jesu Christi“ sind in den vier Evangelien des Neuen Testaments überliefert. In zeitlicher Reihenfolge der letzten drei Stunden Jesu lauten sie wie folgt:

„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34)

„Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43)

„Frau, siehe, dein Sohn!“ und: „Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,26–27)

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34 EU; Mt 27,46 EU; Psalm 22,2)

„Mich dürstet.“ (Joh 19,28)

„Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30)

„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46)

In sogenannten Drei-Stunden-Andachten werden diese Sätze in den Vordergrund gestellt.

Unser Karfreitag

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Karfreitag in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Wann das Osterfest gefeiert wird, hängt vom Mondkalender des entsprechenden Jahres ab: Der Ostersonntag ist stets der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. So kann der Ostersonntag frühestens auf den 22. März, spätestens den 25 April fallen. Nach dem Ostertermin richten sich alle weiteren Feiertage im Osterfestkreis, beginnend mit Aschermittwoch, endend mit Pfingsten.

Woran merke ich, dass Ostern ist?

Die größere Aufgabe wäre es, nicht zu bemerken, dass Ostern ist. Neben gefärbten Eiern auf dem Frühstückstisch oder einem gebackenen Lamm wären aber beispielsweise nächtliche Feuer auf großen Wiesen oder auf Bergen ein eindeutiges Anzeichen.

Was feiern Christinnen und Christen an Ostern?

Nachdem am Karsamstag tagsüber der Grabesruhe Jesu gedacht wurde, schlägt Stunden später die Trauer in überbordende Freude um: Die Osternacht, die „Nacht der Nächte“, verkündet  die Botschaft der Auferstehung Jesu Christi. In den Evangelien können wir vom leeren Grab lesen, entdeckt von den Frauen, die den Leichnam Jesu salben wollten. Sie begegnen dem Auferstandenen, der ihnen aufträgt, seinen Jüngern davon zu berichten.

So richtig kann es jedoch niemand glauben, dass Jesus wirklich auferstanden sein soll. Am Ostermontag gehen zwei der Jünger nach Emmaus. Der auferstandene Jesus schließt sich ihnen an, aber sie erkennen ihn zunächst nicht. Nachdem er ihnen erklärt, dass alle Prophezeiungen über die Auferstehung eingetreten sind und das Brot mit ihnen teilt, wird ihnen klar, wer da bei ihnen sitzt. Im selben Moment können sie ihn nicht mehr sehen, doch nun tragen sie die frohe Botschaft in die Welt.

Und wie wird Ostern gefeiert?

Die Feier der Osternacht ist der liturgische Höhepunkt des Osterfests. Sie beginnt stets im Dunkeln. Mit dem Licht der Osterkerze, das unter den Gläubigen weitergegeben wird, erhellt sich dann langsam die Kirche, bis mit dem Gloria die Orgel aufspielt, die Glocken läuten und die Lichter angehen. Wir feiern die Nachricht der Auferstehung nach der stillen Trauerzeit sozusagen „mit Pauken und Trompeten“.

Hätten Sie’s gewusst?

Warum hat sich eigentlich der Hase zum Hauptsymbol für Ostern entwickelt? Genau geklärt ist das nicht – der Hase steht zum Beispiel in der griechischen Mythologie für Fruchtbarkeit und das Leben. Eine andere Theorie besagt, dass ein missglücktes, gebackenes Osterlamm den Ursprung bildet, das eher nach einem Hasen aussah.

Unser Osterfest

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Osterfest in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Immer genau 39 Tage nach dem Ostersonntag und somit immer ein Donnerstag.

Woran merke ich, dass Christi Himmelfahrt ist?

Wer es schafft, die Spazierwege und Fußgängerzonen voller Männer und Bollerwagen kurz auszublenden, entdeckt vormittags vielleicht die ein oder andere Prozession.

Was feiern Christinnen und Christen an Christi Himmelfahrt?

Man kann Christi Himmelfahrt als „zweite Auferstehung“ verstehen – und dieses Mal geschieht das Wunder nicht in der Stille des Grabes, sondern mitten unter den Jüngern Jesu. Als sie alle beisammen sind, erscheint ihnen der auferstandene Jesus. Er zeigt ihnen zum Beweis seine Wundmale und erklärt ihnen, dass alles genau so eingetreten ist, wie es im Alten Testament prophezeit wurde. Unter freiem Himmel segnet er sie und wird vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben.

Und wie wird Christi Himmelfahrt gefeiert?

Jesus kehrt an Christi Himmelfahrt endgültig zu seinem Vater zurück. Dass dieses Hochfest zum weltlich gefeierten Vatertag geworden ist, steht also in einer gewissen Verbindung.

Vielerorts wird Christi Himmelfahrt mit einer Prozession durch die Gemeinde oder umliegende Wälder und Wiesen begangen. In manchen Gegenden finden auch Prozessionsritte statt.

In unserem Pastoralen Raum gibt es Christi Himmelfahrt eine gemeinsame Prozession der beiden Mescheder Gemeinden. Eine besondere Tradition ist, dass zu diesem Anlass das neue Mitglied der Kreuzbruderschaft der Öffentlichkeit bekannt wird, indem er ein Kreuz in der Prozession trägt.

Hätten Sie’s gewusst?

Zum Mutter- und Vatertag hat die Seite www.katholisch.de ein sehr ansprechendes Gebet veröffentlicht, in dem wir Gott für unsere Eltern danken.

Unser Himmelfahrtsfest

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zu Christi Himmelfahrt in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Pfingsten feiern wir immer 50 Tage nach dem Osterfest.

Woran merke ich, dass Pfingsten ist?

Ein typisches Brauchtum, wie wir es von Ostern und Weihnachten kennen, gibt es an Pfingsten nicht. Viele Menschen nutzen das verlängerte Wochenende für einen Kurzausflug.

Was feiern Christinnen und Christen an Pfingsten?

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes und gewissermaßen der Geburtstag der Kirche. In der Apostelgeschichte können wir lesen, was den Jüngern Jesu an diesem Tag passiert ist: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ (Apg 2,2-4) Wahrlich „begeistert“ gehen die Jünger nach diesem Erlebnis auf die Straßen der Stadt Jerusalem, in der zu dieser Zeit viele Kulturen und Sprachen aufeinandertreffen. Die Menschen verschiedenster Herkunft sind fassungslos darüber, dass sie plötzlich die Botschaft Gottes und Jesu in ihrer Muttersprache hören können.

Somit steht an Pfingsten bis heute die christliche Mission im Vordergrund, die Frohe Botschaft Jesu zu verkünden und in diesem Glauben Gemeinschaft zu feiern.

Und wie wird Pfingsten gefeiert?

Neben Gottesdiensten an Pfingstsonntag und -montag finden mancherorts auch Pfingstprozessionen statt.

Hätten Sie’s gewusst?

Wie kommt eigentlich die dornenlose Pfingstrose zu ihrem Namen? Eine alte Legende erzählt folgendes: Als eine Frau in Galiläa, die Jesus sehr verehrte, von dessen Tod erfuhr, ging sie in ihren Rosengarten und weinte bitterlich. Doch plötzlich wurde ihr ganz leicht ums Herz und sie hörte wunderbare Musik. Einige Zeit später erfuhr sie durch einen der Jünger von Jesu Auferstehung und ging voller Freude wieder in ihren Garten. Alle Sträucher hingen übervoll von Blüten und hatten ihre Dornen verloren; ein Symbol dafür, dass Gott das Leid in Freude verwandelt hatte.

Unser Pfingsten

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Pfingstfest in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Fronleichnam liegt immer auf dem zweiten Donnerstag nach Pfingsten.

Woran merke ich, dass Fronleichnam ist?

Sind die Prozessionen an Christi Himmelfahrt oder Pfingsten vielleicht nicht so verbreitet, wird das an Fronleichnam wieder wettgemacht: Am Fronleichnamsmorgen sehen Sie sicherlich eine Prozession durch die Straßen ziehen, bei der eine Hostie in einer Monstranz mitgetragen wird. … und im Sauerland merkt man es in einigen Orten auch daran, dass wieder Schützenfest ist.

Was feiern Christinnen und Christen an Fronleichnam?

An Fronleichnam dreht sich alles um den Leib Christi: Wir feiern, dass Jesus durch das Teilen des Brots beim Letzten Abendmahl – und somit durch die Feier der Eucharistie in jedem Gottesdienst –stets mitten unter uns ist. Das Fest geht auf keine Bibelstelle zurück, sondern auf eine Begebenheit aus dem Leben der hl. Juliana von Lüttich: Die Augustinernonne hatte im Jahr 1209 die Vision, dass der Mond einen Fleck habe. Christus soll ihr erklärt haben, dass dieser Fleck für eine Lücke im Kirchenfestkreis stehe, weil es noch kein Fest für die Verehrung des Altarsakraments gab.

Und wie wird Fronleichnam gefeiert?

Fronleichnam ist ein pures Fest der Freude für Christinnen und Christen, und das sieht man auch an den lebendigen Prozessionen: Durch Straßen und Felder wird der Leib Christi in der Monstranz, dem goldverzierten liturgischen Gefäß, getragen; oft unter dem Schutz eines Baldachins, umgeben von Fahnen und Blumenschmuck. Oft macht die Prozession auch an Stationen Halt, die mit wunderschönen Blumenteppichen geschmückt sind.

Hätten Sie’s gewusst?

Fronleichnam sorgte in der Reformation für einen handfesten Streit zwischen Protestanten und Katholiken: Für Martin Luther war das Fest eine Art der Gotteslästerung, weil es keine biblische Grundlage hat. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Streit gelegt und das Fest wird in manchen Orten mit ökumenischen Prozessionen gefeiert.

Unser Fronleichnamsfest

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zu Fronleichnam in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Der Erntedanktag ist seit 1972 auf den ersten Sonntag im Oktober gelegt – die Gemeinden dürfen allerdings auch ein anderes Datum für einen Erntedankgottesdienst wählen.

Woran merke ich, dass Erntedank ist?

Hier und da sehen Sie vielleicht gebundene Erntepuppen und -kronen aus Getreide; und wundern Sie sich nicht, wenn Sie Menschen mit Kürbissen im Arm Richtung Kirche gehen sehen.

Was feiern Christinnen und Christen an Erntedank?

Wie der Name schon sagt: An diesem Tag danken wir für die Ernte des vergangenen Sommers – weitergefasst also auch für unser „tägliches Brot“, unsere Nahrung, unseren guten Lebensstandard. Dankesfeste mit Opfergaben wurden bereits in der Urkirche gefeiert. Bis heute ist Erntedank ein guter und wichtiger Anlass, sich bewusst zu werden, in welchem Reichtum wir unser Leben führen dürfen – und diesem Umstand mit Dank und Bescheidenheit zu begegnen. Außerdem ist er ein Anlass, sich der Verantwortung für Gottes Schöpfung wieder neu bewusst zu werden.

Und wie wird Erntedank gefeiert?

Die Kirchen werden mit allem geschmückt, was die herbstlichen Felder und Gärten zu bieten haben: Auf den Altarstufen häufen sich  Kürbisse, Äpfel, Maiskolben, Sonnenblumen und gebundene Ähren. Mancherorts wird der Erntedankgottesdienst auch in festlich geschmückten Scheunen gefeiert. Viele Gemeinden nutzen das Datum auch, um ihre Solidarität zur Dritten Welt auszudrücken und starten Spendenaktionen.

Hätten Sie’s gewusst?

Wer feierte laut der Bibel das erste Erntedankfest? Richtig – die Brüder Kain und Abel (Gen 4,1-16). Heutige Erntedankgottesdienste finden zum Glück ein weitaus weniger dramatisches Ende.

Unser Erntedank

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zum Erntedankfest in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Allerheiligen feiern wir am 1. November, Allerseelen am 2. November.

Woran merke ich, dass Allerheiligen bzw. Allerseelen ist?

Auf den Friedhöfen leuchten abends überall die roten Grablichter.

Was feiern Christinnen und Christen an Allerheiligen und Allerseelen?

An Allerheiligen wird aller bekannten und unbekannten Heiligen gedacht. Als Heilige gelten alle Christen, die wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden und jene, die als bekennende Christen Großes bewegt haben. Ebenso wird auch den unbekannten Heiligen gedacht, also jenen, die nie heiliggesprochen wurden und um deren Heiligkeit „nur Gott weiß“.

Der 2. November, Allerseelen, ist dem Gedenken an unsere Verstorbenen gewidmet. Da dieser Tag allerdings bundesweit ein normaler Arbeitstag ist, hat sich nach und nach das Brauchtum von Allerseelen, vor allem der Gang auf die Friedhöfe, auf Allerheiligen verlagert.

Und wie werden die beiden Tage gefeiert?

Menschen besuchen die Gräber ihrer Lieben, schmücken sie mit Tannenzweig-Gestecken und zünden eine Grabkerze an. Die flackernden Flammen stehen symbolisch für die „Seelenlichter“ der Verstorbenen, mit deren Entzünden die Angehörigen ihre Erinnerung an die geliebten Menschen ausdrücken. An Allerseelen gibt es in vielen Gemeinden feierliche Prozessionen zum Friedhof, bei denen die Gräber gesegnet werden. In einigen unserer Gemeinden werden in den Messfeiern Tannenzweige gesegnet, die die Angehörigen auf die Gräber bringen können.

Hätten Sie’s gewusst?

Ein altchristlicher Volksglaube besagt, dass am 2. November die „armen Seelen“ aus dem Fegefeuer emporsteigen, um sich in ihrer früheren Heimat kurz von ihren Qualen zu erholen. Daraus entstand in vielen Regionen der Brauch, für die umherwandernden Seelen Gebäck bereitzustellen. So besteht in Schwaben bis heute die Tradition, dass Firmpaten ihren Patenkindern „Seelenzöpfe“ aus Hefeteig backen.

Unser Allerheiligen und Allerseelen

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zu Allerheiligen und Allerseelen in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

Wann genau?

Der Martinstagist am 11. November.

Woran merke ich, dass Martinstag ist?

Verwechslung ausgeschlossen: Laternenzüge mit Gesang und gespielten Szenen gibt es nur heute.

Was feiern Christinnen und Christen an St. Martin?

Die Geschichte des heiligen Martin kennt so ziemlich jedes Kind: Der französische Soldat trifft in eisiger Winternacht auf einen Bettler und teilt seinen Mantel mit dem Schwert, um den armen Mann vor dem Erfrieren zu bewahren. Dieses Erlebnis war ein Wendepunkt in seinem Leben, denn in derselben Nacht träumte er von Jesus, der ihm für seine Tat dankte und ihn dazu inspirierte, sich taufen zu lassen. Martin quittierte bald seinen Dienst als Soldat, wurde Priester und gründete ein Kloster. Später wurde er Bischof der Stadt Tours. Er war einer der ersten Heiligen, die nicht wegen eines Märtyrertods, sondern seiner großartigen Taten für seine Mitmenschen heiliggesprochen wurde. Am 11. November im Jahr 397 wurde Martin von Tours unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt.

Und wie wird St. Martin gefeiert?

Neben den Martinszügen durch die abendlichen Straßen geht das traditionelle Essen der Martinsgans auf den Heiligen zurück: Laut einer Legende versteckte sich Martin aus Bescheidenheit in einem Gänsestall, als er erfuhr, dass er zum Bischof gewählt werden sollte. Die Tiere verrieten ihn mit ihrem lauten Geschnatter. Deshalb kommt auch heute noch am 11. November vielerorts Gans auf den Tisch.

Hätten Sie’s gewusst?

Durch die verschiedenen Stationen seines Lebens ist Martin der Schutzheilige sehr unterschiedlicher Gruppen: Er ist Patron der Schneider, Bettler, Geächteten und Kriegsdienstverweigerer.

Unser Martinstag

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zu St. Martin in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.

 

Wann genau?

Christkönig feiern wir am Sonntag vor dem 1. Advent. Das Fest ist das letzte Fest, also quasi das Silvester des Kirchenjahres.

Woran merke ich, dass Christkönig ist?

Wer sehr aufmerksam ist, kann heute in kirchlichen TV- oder Radiobeiträgen mit politischeren Tönen rechnen als sonst.

Was feiern Christinnen und Christen an Christkönig?

Seit 1925 wird der Christkönigstag als „Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls“ begangen, wie er in voller Länge heißt. Eingeführt wurde er von Papst Pius XI. An diesem letzten Sonntag des Kirchenjahres steht Jesus in seiner Eigenschaft als Herrscher über die christliche Welt im Vordergrund. So darf man den Feiertag auch tatsächlich politisch verstehen: Er ist eine Botschaft an die christliche Welt, nicht aus den Augen zu verlieren, wer ihr „wahrer König“ ist und welche Werte hinter dem Christsein stehen.

Und wie wird Christkönig gefeiert?

Zum Christkönigsfest gibt es keine konkrete Tradition oder besondere Liturgie. Für die Gemeinde in Bestwig ist Christkönig das Patronatsfest.

Hätten Sie’s gewusst?

In Zeiten des Nationalsozialismus drückten junge Katholikinnen und Katholiken am Christkönigstag, der damals mit dem „Bekenntnistag der Jugend“ zusammenfiel, ihren Widerstand aus: Mit eigenen Fahnen zogen sie durch die Straßen, um ein Zeichen gegen den Führerkult zu setzen.

Unser Christkönigsfest

Alle Gottesdienste und sonstigen Angebote zu Christkönig in unseren Gemeinden finden Sie im Veranstaltungskalender.