Ist es nicht besser zu warten, bis mein Kind selber entscheiden kann?
In den ersten Jahrhunderten wurden nur erwachsene Menschen getauft, die eine eigene Glaubensentscheidung getroffen hatten. Erst später ging man dazu über, auch Kleinkinder zu taufen. Säuglingstaufe und Erwachsenentaufe haben einen Sinn und ihre je eigene Berechtigung.
In der Säuglingstaufe wird in besonderer Weise sichtbar, dass Gott sich den Menschen ohne Vorbedingung zuwendet und seine Liebe schenkt, noch bevor sie sich diese durch eine eigene Leistung verdienen. Das ist ja die Grundaussage des christlichen Glaubens: bedingungslos von Gott geliebt zu sein. Wenn Eltern und Paten von diesem Glauben überzeugt sind, können sie in der Taufe eines Kleinkindes dieses Geschenk Gottes feiern. Die Taufe ist dann die Feier der einseitigen Liebeserklärung Gottes auf diesen konkreten Menschen hin. Bei einer Säuglingstaufe bleibt allerdings noch offen, ob und welche Antwort der getaufte Mensch auf die von Gott geschenkte Liebe gibt.